10. September 2023 bis 10. März 2024
Sonderausstellung
"Feiern wie Anno dazumal"
Ja, das waren noch Zeiten! Dieser Stoßseufzer könnte über der neuen Sonderausstellung „Feiern wie Anno dazumal“ stehen, die bis zum 10. März 2024 im Stadtmuseum Quakenbrück zu sehen ist.
Freuen kann man sich auf längst vergessene Vereinsaktivitäten und Feiern und erfährt so, wie reichhaltig das Angebot einmal war. Dazu gibt es viele spannende Exponate zu sehen, vor allem aus dem textilen Bereich. So trugen die Herren zu Festivitäten oder zu „Kaisers Geburtstag“ um 1900 einen Gehrock mit Weste und darunter ein Hemd mit „Vatermörderkragen“, gehalten mit einem Knopf. Dazu gehörten eine Fliege oder Posamente und der obligate Zylinder.
Die Damen waren mit kostbaren Roben und überwiegend schwarzen, mit feinen handgenähten Spitzen, Biesen und Perlen ausgestatteten Blusen herausgeputzt – samt Umhang oder Pellerine und einem tollen Hut. Schmuck gab es in Form von mit Naturhaar gefertigten Halsketten und Armbändern oder als Granatschmuck. Außerdem trugen die Damen ein Halsband aus Samt mit einem Medaillon, worin sich ein Foto des Liebsten oder des Kindes befand.
Die Kriegs- und Nachkriegszeiten veränderten dann auch die Mode; die Kleider wurden kürzer und nicht mehr so kostbar. In den „Goldenen Zwanzigern“ war „Charleston“ angesagt – mit Hängerchen, tiefem Ausschnitt, Fransenrock und langer Halskette. In den 1950er Jahren gab es den „Petticoat“, der beim Tanzen weit ausschwang. Und die Herren trugen keinen Gehrock mehr, sondern einen Anzug oder eine Hose mit dazu passendem Jackett. Länger wurden die Festkleider erst wieder in den 1980ern, ganz ohne Schnickschnack hergestellt aus Taft, Georgette oder Synthetik. Welch ein Unterschied zu heute, wo bei Festivitäten Jeans, farbige Hosenträger und Freizeitschuhe angesagt sind!